Drei Dinge, die ich beim Start als Freelancer gerne gewusst hätte

Je nachdem, wie und aus welchen Gründen der Einstieg in die Selbständigkeit erfolgt, ist man mehr oder weniger mit den neuen Gegebenheiten und Umständen vertraut. Optimalerweise hat man einen Mentor oder jemanden im Bekannten- oder Freundeskreis, der selbst schon länger als Freelancer und Freiberufler tätig ist und sich gut auskennt. Bei auftretenden Fragen kann man so sehr schnell Feedback und Ratschläge erhalten. Das Internet oder die sozialen Medien mit ihren unzähligen Foren sind natürlich auch eine Quelle für Informationen. Leider lässt sich die Qualität nicht sofort einschätzen und setzt wiederum eine gewisse Erfahrung voraus.

1. Der Projektvermittler ist nicht der Kunde

Da sich die Direktaquise von Projekten immer schwieriger gestaltet, sind der häufige Umgang und die Kommunikation mit Projektvermittlern und Projektagenturen kaum zu vermeiden. Gerade als Anfänger ist man bei den Umgangsformen eher geneigt, Kompromisse einzugehen bzw. sich kooperativ zu zeigen. Man sollte jedoch bedenken, dass einem seitens der Projektagenturen Vertriebsprofis gegenüberstehen, die zum einen mehrjährige Erfahrung vorweisen und im tagtäglichen Umgang mit Freelancern und Freiberuflern mit allen Wassern gewaschen sind. Deren Ziel ist nicht das Wohlergehen des Freelancers sondern das Maximieren der eigenen Umsatzzahlen und die Ausweitung der Kundenbasis.

2. Keine Referenzen im ersten Kontaktgespräch preisgeben 

Referenzen sind bei Projektvermittlern beliebt. Nicht, weil diese Ihre Qualifikationen bestätigen, sondern weil Sie dem Projektvermittler den Zugang zu einem neuen Kunden ermöglichen. Gehen Sie deshalb vorsichtig mit diesen Informationen um. Sagen Sie erst zu, Referenzen anzugeben, nachdem Sie im Vermittlungsprozess schon fortgeschritten sind, z.B. bei einem anstehenden Interviewtermin.

3. Nicht nur auf ein Projekt bewerben

Sollten Sie ein passendes Projektangebot gefunden haben und im ersten Kontakt mit der Projektagentur stehen, so verlangt diese in vielen Fällen eine Exklusiv-Erklärung. Die Projektagentur möchte, dass Sie sich während der Phase der Vorstellung, des Interviews und der Auswahl exklusiv für dieses eine Projekt bereithalten. Dafür verlangt die Projektagentur meistens eine Bestätigung per Email von Ihnen. Natürlich wirft es ein schlechtes Licht auf den Projektvermittler, wenn Sie während der Angebotsphase abspringen, da Sie womöglich ein anderes Projekt gefunden haben. Mit einer Exklusiv-Erklärung möchte die Projektagentur dies vermeiden.

Eine solche Exklusiverklärung würde auch Sinn machen, wenn man den gesamten Prozess in einem verträglichen Zeitraum abschließen könnte.

Leider sieht die Realität anders aus.

Manchmal gehen Wochen ins Land, bis es zu einer Entscheidung kommt. Die Mühlen in vielen Unternehmen mahlen sehr langsam. Soll man nun etwa als Freelancer tatenlos herumsitzen und warten, bis sich der Fachbereich entschieden hat? Die Unternehmen wollen bei Ausschreibungen auch mehrere Angebote erhalten und bewerten und das für sie passendste auswählen. Also nehmen Sie diese Option auch für sich in Anspruch. Nehmen Sie in der Projektsuchphase an so vielen Ausschreibungen teil, wie es der Markt hergibt. Lassen Sie sich nicht von Projektvermittlern und deren Vereinnahmungsversuchen einschüchtern und genießen Sie die Freiheit NEIN zu sagen.

Fazit

Natürlich wäre ich beim Start als Freelancer auch dankbar gewesen, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte, einen Gesamtüberblick über den Projektmarkt zu haben. Leider scheint die Lösung zu diesem Anliegen auch heute noch vielen zu kompliziert und aufwändig zu sein. Unter Anwendung der neuesten Technologien läßt sich diese Vision jedoch verwirklichen. 

Und so ist nach einigen Anläufen und etlichen Prototypen die App Metalance "Alle Projekte" entstanden. Ich hoffe, die App bringt vielen eine Erleichterung in der Projektaquise und mehr Zeit für die wesentlichen Arbeiten und Aufgaben.